Open-Source-Laserstrukturierer für die DIY-Platinenfertigung

Open Innovation
14.07.2016
Erstellt von BMBF-Projekts LASER4DIY / FabLab München e.V., Andreas Kahler

LASER4DIY: Ein Projektteam des FabLab München e.V. entwickelt ein kostengünstiges DIY-Lasergravurgerät, mit dem Prototypen von Elektronik-Platinen hergestellt werden können.

Eine schnelle und kostengünstige Methode, qualitativ hochwertige Platinen herzustellen, ist für viele Institutionen interessant. Auch FabLabs und Makerspaces brauchen Möglichkeiten zum Prototyping von Platinen, denn Elektronik ist Bestandteil von vielen DIY-Projekten (Do-it-Yourself), die dort umgesetzt werden.

“Die klassische Methode zur Platinenherstellung ist Ätzen, doch die ist im Maker-Umfeld wegen der giftigen Chemikalien nur bedingt geeignet”, sagt Andreas Kahler, Vorstand des FabLab München. “Bezahlbare Dienstleister haben eine Lieferzeit von über einer Woche, wir brauchen aber kurze Iterationszyklen.”

Eine saubere und schnelle Methode ist das sogenannte Laserstrukturieren, bei der mit Hilfe eines fokussierten Laserstrahls die Kupferschicht der Platinen abgetragen wird. Industrielle Geräte sind verfügbar, “doch deren Preis übersteigt unser Budget um ein Vielfaches”, beschreibt Kahler die Situation.

Das Ziel des kürzlich gestarteten Forschungsprojekts „LASER4DIY“ ist die Entwicklung einer kostengünstigen Lösung zur Erstellung prototypischer Elektronikplatinen mittels Laserstrukturierung. Dazu gehört die Laserquelle an sich, aber auch weitere Komponenten wie die passende Mechanik, die Ansteuer-Software sowie ein passendes Schutzgehäuse für den sicheren Betrieb.

Für alle Bestandteile sollen Baupläne, Nachbauanleitungen und technische Details unter einer Open-Source- bzw. Open-Hardware-Lizenz veröffentlicht und damit jedermann zugänglich gemacht werden. Es soll also eine Komplettlösung zur Herstellung von Elektronikplatinen realisiert werden, die zum Beispiel in FabLabs kostengünstig nachgebaut werden kann. Daher sollen beim Bau der Anlage nur Fertigungsverfahren und Materialien eingesetzt werden, die dort auch zur Verfügung stehen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt über drei Jahre bis Ende April 2019 im Rahmen der Fördermaßnahme „Open Photonik“. Ziel der Maßnahme ist es, am Beispiel der Photonik neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit Bürgern zu ermöglichen und damit zusätzliche Innovationspfade und -potentiale zu erschließen. Die Maßnahme läuft im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland“, sie ist Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung.

Kontakt

Andreas Kahler
FabLab München e. V.
andreas(at)fablab-muenchen.de