Offene 3D-Druck Plattform für individuelle Bauteile aus Silikon

Open Innovation
23.08.2016
Erstellt von BMBF-Verbundprojekt OpenBioPrint / Technische Universität Braunschweig

Gestartetes Projekt „OpenBioPrint“ entwickelt schnelle, generative Fertigung von Bauteilen mit photonisch vernetzenden Silikonen.

Mit dem KickOff am 27. Juni 2016 startete das Projekt OpenBioPrint, in dem Basismaterialien und die dazu gehörende Technologie für den individualisierten 3D-Druck elastischer Bauteile entwickelt werden.

Zwei Institute der TU Braunschweig und die gemeinnützige Protohaus gGmbH haben sich hierzu in einem Verbund zusammengeschlossen, um bürgernahe Lösungsansätze zu bieten. Ziel ist es, dem Bürger einen Open Source Baukasten und das notwendige technologische Equipment für den 3D-Druck von Silikonen zur Verfügung stellen zu können.

3D Druck bietet die Möglichkeit, individuelle Bauteile mit kleinen Stückzahlen zu fertigen. Eine große gesellschaftliche Bedeutung wird diese Form der generativen Fertigung zukünftig durch die Zugänglichkeit für Privathaushalte über die sogenannte Open Source Bewegung erhalten; komplexe Bauteile können dann individuell angepasst im heimischen Wohnzimmer mit der Stückzahl 1 gefertigt werden.

Bislang liegt der Fokus beim 3D-Druck primär auf „steifen“ Produkten aus Kunststoffen wie ABS oder PLA; möchte man jedoch im Bereich der körpernahen oder körperangepassten Produkte individuelle Lösungen generieren, ist die heimische Fertigung bislang nicht möglich, da elastische Basismaterialien kaum zugänglich sind. Gerade dort setzt das Projektes OpenBioPrint an: kundenangepasste Einlagen, Ohrhörer oder auch Taucherbrillen sind mögliche Produkte, die am Ende des Projektes darstellbar sein sollen.

Im Projekt wird das Institut für Füge- und Schweißtechnik geeignete photonisch vernetzbare Silikone entwickeln, die bezüglich der Anwendbarkeit, Elastizität und Biokompatibilität den Anforderungen des Bürgers entsprechen. Das Institut für Konstruktionstechnik erforscht und realisiert dazu einen photonischen 3D-Drucker auf der Basis kostengünstiger DLP-Chips, der einfach zu handhaben und modular erweiterbar ist. Durch die gleichzeitige Belichtung ganzer Lagen wird der Produktionsvorgang gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich beschleunigt.

Im Protohaus werden dann die Open Innovative-Ansätze mit den entwickelten Materialien und Anlagen in Workshops erprobt und Verwertungsmöglichkeiten ermittelt. Die Vermittlung des Wissens über den 3D Druck, die Besonderheit der elastischen Basismaterialien und die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten eröffnet dem forschenden und experimentierenden Bürger eine neue Dimension dieser kreativen Technologie.

Das Projekt OpenBioPrint (OpenBioPrint steht für „Erforschung einer offenen 3D-Druck Plattform zur schnellen Herstellung hybrider, biokompatibler Bauteile“) ist Anfang Juni 2016 gestartet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms „Photonik Forschung Deutschland“ mit rund 700.000 Euro gefördert. Das BMBF unterstützt das Forschungsprojekt über einen Zeitraum von drei Jahren (01.06.2016-31.05.2019) im Rahmen