Neue Projekte aus Mittelstand und Start-up-Szene

KMU und Start-ups
05.02.2020
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Forschung und Innovation sind nicht nur etwas für Forschungseinrichtungen und Großkonzerne. Das beweisen gleich sieben neue Projekte unter Beteiligung von KMU und Start-ups. Die Themen reichen von der Erkennung giftiger Blaualgen über sichere Lasercutter bis zu einem Baukastensystem für High-Tech-Prüfgeräte.

Der Strahl eines Lasercutters
© Bildagentur PantherMedia/Sonar

Pünktlich zum Februar starten deutschlandweit spannende neue Forschungsvorhaben, die zeigen, wie breit das Anwendungsfeld photonischer Technologien und Prozesse ist. Die Projekte werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland“.

Innovation unter Leitung von KMU

Die Fördermaßnahme „KMU innovativ: Photonik und Quantentechnologien“ richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), um deren Innovationspotenzial in der Spitzenforschung zu stärken. In diesem Rahmen erforscht das Projekt „CYBER“ ab sofort Methoden zur Einschätzung der Toxizität von Cyanobakterien. Diese Bakterien – besser bekannt als Blaualgen - sind die Quelle für einige der gefährlichsten natürlich vorkommenden Gifte und können schwere Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier verursachen. CYBER möchte ein Verfahren und ein Gerät entwickeln, das die entsprechenden Giftstoffe direkt im Gewässer erkennen kann.

Ebenfalls im Themenfeld Sensorik bewegt sich das Projekt „HISens“. Es erforscht hochsensitive Infrarotsensoren für die Analyse von Gasmolekülen. Dies ist beispielsweise relevant für die Überwachung und Reduktion von Stickoxiden in der Luft – ein wichtiges Thema im Umwelt- und Gesundheitsschutz.

Das Trio der neuen KMU-Projekte komplettiert das Forschungsvorhaben „SomiPro“. Die Beteiligten entwickeln darin neuartige Designs lichtstarker Arrayprojektoren und die technologischen Grundlagen für einen Prozess zur Herstellung großer Stückzahlen mikrooptikbasierter Projektoren. Diese Technologie könnte Einzug halten in den Bereichen Projektion und Beleuchtung – beispielsweise für Anwendungen in der Automobilindustrie.

Sichere und einfache Werkzeuge für Kreative, Maker und Kleinunternehmen

Die Fördermaßnahme „Open Photonik Pro“ ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft mit der Maker- und Gründerszene. Besonderheit ist dabei, dass alle Projekte ihre Ergebnisse wie beispielsweise Baupläne im Sinne von Open Innovation im Internet öffentlich zugänglich machen. Auch in dieser Fördermaßnahme sind nun drei neue Projekte gestartet:

„SafeCutter“ hat zum Ziel, „sichere Lasercutter für alle“ zu entwickeln. Lasercutter sind als Werkzeuge insbesondere bei Künstlern und Kreativen sowie in der digital-affinen Makerszene beliebt. Heute verfügbare Geräte sind jedoch auf den industriellen Einsatz ausgelegt und entsprechend komplex in der Anwendung. SafeCutter möchte die Sicherheit von günstigen Lasercuttern erhöhen, sodass die Technologie auch ohne Vorwissen gefahrlos eingesetzt werden kann.

Auch andere Werkzeuge sind für die Do-it-yourself- und Maker-Szene mittlerweile unerlässlich. Ihrer Weiterentwicklung widmet sich das Projekt „MakerTools“. Zum einen erforschen die Beteiligten einen Low-Cost-3D-Drucker für den Werkstoff Metall. Zum anderen soll ein digitales Stereomikroskop realisiert werden, das die Vorteile optischer Stereomikroskope mit den Preisvorteilen günstiger USB-Mikroskope kombiniert.

Ein modulares System für optische Anwendungen erforscht das Projekt „Morphoa“. Die Module sollen es Start-ups und Kleinunternehmen erlauben, hochwertige photonische Funktionalitäten in ihre Produktideen zu integrieren und in kürzester Zeit passgenaue funktionsfähige Demonstratoren zu entwickeln.

Das Projekt „Optocubes“ entwickelt ein Baukastensystem für High-Tech-Prüfgeräte, die beispielsweise bei der Überprüfung von Oberflächen zum Einsatz kommen. Relevant ist das in nahezu allen Bereichen der Industrie – vom Nachweis der Korrosionsbeständigkeit tragender Brückenelemente über das Auffinden von Rissen in Pipelines und Flugzeugturbinen bis zur Prüfung der Klebe- und Lackiereigenschaften von KFZ-Bauteilen.

Die Einreichung von Projektskizzen im Rahmen der Förderinitiative „KMU innovativ“ ist laufend möglich. Weitere Maßnahmen mit laufender Einreichungsfrist finden Sie hier.