Deutsch-chinesische Kooperation in der Photonik: Zehn Jahre Laserlabor Shanghai

Lasertechnik
21.01.2016
Erstellt von VDI Technologiezentrum, Shanghai/Düsseldorf

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und ihr chinesischer Amtskollege Wan Gang besuchen gemeinsames Leuchtturmprojekt.

Zum zehnjährigen Bestehen des Labors für Laserstrahl-Materialbearbeitung der Shanghai Jiao Tong Universität besuchten Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Prof. Dr. Wan Gang, Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China, am 21. Januar 2016 das Laserlabor.

Dort bekräftigten beide Minister die langjährigen, erfolgreichen Beziehungen ihrer Länder auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung zur Anwendung von Licht.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hob in ihrem Grußwort die Leuchtturmfunktion des Laserlabors hervor, die weit über die Stadtgrenzen Shanghais hinaus sichtbar sei. Wanka und Wan Gang zeigten sich beeindruckt von den Ergebnissen des Laserlabors und bekräftigten die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Rahmen von Kooperationsprojekten, die Forschungseinrichtungen und Unternehmen zusammenbringen.

Das Labor für Laserstrahl-Materialbearbeitung öffnete im März 2006 im Rahmen des gemeinsamen deutsch-chinesischen Forschungsprojektes „ChinLas“ seine Tore. Als Projektziel bauten deutsche Unternehmen dort eine Anlage für das Laserschweißen dicker Bleche für den Schiffbau auf.

Mit der Zertifizierung des Laserlabors durch den Germanischen Lloyd Ende Oktober 2007 schloss das ChinLas-Projekt erfolgreich ab. Neben der Prozessentwicklung war die Aus- und Weiterbildung chinesischer Fachkräfte ein weiterer wichtiger Schwerpunkt.

Die Kooperation wurde anschließend mit zwei weiteren Projekten intensiviert. Das aktuell laufende Projekt zum Schweißen dicker Aluminiumbleche startete im Juni 2014. Das Volumen aller drei Projekte liegt insgesamt bei etwa fünf Millionen Euro, rund 2,3 Millionen Euro davon werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

China hat für die deutsche Industrie eine herausragende Bedeutung. Der Charakter des chinesischen Marktes ist dabei im Wandel hin zum innovativen Produzenten begriffen; dies ist verbunden mit einem großen Bedarf an modernen Fertigungstechnologien.

Speziell im Maschinen- und Anlagenbau, aber auch in der Automobilindustrie und dem Schiffbau ist das Interesse an den Laserstrahl-gestützten Verfahren Schweißen und Schneiden besonders groß. Als Weltmarktführer für Hochleistungslasersysteme und -anlagen ist Deutschland damit ein attraktiver Partner im Bereich Forschung und Entwicklung.

Das Bundesministeriums für Bildung und Forschung förderte die Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“.