Neue Projekte im April

Forschung
01.04.2024
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Im April starten sechs spannende neue Projekte, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsprogramms „Quantensysteme – Spitzentechnologie entwickeln. Zukunft gestalten.“ fördert.

Ein Startblock auf einre Laufbahn
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Hochintegrierte Photonische Systeme

 

Mit der Fördermaßnahme „Hochintegrierte Photonische Systeme für industrielle und gesellschaftliche Anwendungen“ verfolgt das BMBF das Ziel, die Technologie der hochintegrierten, miniaturisieren optischen Systeme durch industriegeführte Verbundprojekte für ein breites Anwendungsfeld zu erschließen. Während der Projektlaufzeit sollen kompakte und kosteneffiziente optische Systeme entwickelt werden, die für gezielte Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft geeignet sind. Es sollen jüngste Entwicklungen im Bereich der Hochintegration genutzt werden, um optische Sensoren möglichst „nah“ an die Anwendung heranzubringen. Im April starten hier vier neue Projekte.

Integraded3DPrint entwickelt ein mikrooptisches Sensorsystem zur Detektion von schädlichen Keimen auch in den kleinsten Kanälen medizinischer Geräte.
Das System wird in heterogener Hybridbauweise aufgebaute und direkt vereinigt. So soll der geplante Demonstrator aus nur einer einzigen, hoch komplexen Baugruppe bestehen, die in einem Stück 3D‐gedruckt werden kann. Rund um dieses Bauteil wird dann ein Endoskop aufgebaut. Auf diese Weise kann medizinische Hochtechnologie, die direkt auf die Anwendenden zugeschnitten ist, zu kostengünstigen Preisen realisiert werden.

HILYTE will eine Technologieplattform für integrierte photonische Systeme zur Verfügung stellen, die an die speziellen Anforderungen der industriellen Messtechnik und Sensorik angepasst ist. Ein neues Konzept für hybrid integrierte Laserquellen und die Ko‐Integration weiterer funktionaler Blöcke sollen die Nutzung des vollen Potentials integrierter Optik für industrielle Anwendungen ermöglichen.

Holo-Cam entwickelt ein ultra‐miniaturisiertes Kameramodul, das in die Spitze eines medizinischen Endoskops integriert wird und eine 3D‐Sicht mit mikroskopischer Auflösung auf das Operationsgeschehen in Echtzeit erlaubt. Der digital holografische Ansatz für die 3D‐Stereo‐Bildgebung ermöglicht die notwendige Miniaturisierung.
Das realisierte System wird in präklinischen Tests hinsichtlich seiner Eignung für die minimalinvasive Untersuchung von Gelenken evaluiert.

ModPAS erforscht photoakustische Spektroskopie (PAS)‐Sensoren zur kostengünstigen, dezentralen Überwachung von Gas‐ Zusammensetzungen. Hierzu werden mehrere thermische und optische Emitter in einem miniaturisierten, kostengünstigen Sensor‐Konzept kombiniert, mit dem sich parallel verschiedene Gas‐Bestandteile analysieren lassen. So kann das System auf kleinstem Bauraum, bei geringerer Fertigungskomplexität und geringerem Energiebedarf eine hochempfindliche, dezentrale und konfigurierbare Überwachung von Biogas ermöglichen.

 

Wissenschaftliche Vorprojekte

 

Zur Bewertung von Ergebnissen der Grundlagenforschung bezüglich ihres Marktpotenzials sind wissenschaftlich-technische Vorarbeiten notwendig. Mit der Maßnahme „Wissenschaftliche Vorprojekte (WiVoPro): Photonik und Quantentechnologien“ fördert das BMBF Vorprojekte mit dem Ziel, wissenschaftliche Fragestellungen im Hinblick auf zukünftige industrielle Anwendungen in der Photonik und Quantentechnologie zu untersuchen. Sie sollen die bestehende Forschungsförderung ergänzen und eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industriegeführter Verbundförderung schlagen.

ZIPlaK, das im Rahmen dieser Maßnahme startet, entwickelt eine miniaturisierte Plasmatechnologie, die zielgerichtet, durch Kavitationsereignisse Oberflächen von mikrobiellen Resten befreit. Schockwellen, die durch das Zünden von Plasmen in einer Flüssigkeit entstehen, ermöglichen, Biofilme mechanisch von komplexen Oberflächen zu entfernen und weiterhin die chemische Wirksamkeit von Plasmen zu zeigen. Die Technologie verbessert die Pflege von Zahnimplantaten und eröffnet neue Behandlungsoptionen in der Zahnmedizin.

 

Ein aus der Förderung Wissenschaftlicher Vorprojekte hervorgegangenes Folgeprojekt startet diesen Monat als Initiativprojekt im Bereich der Lebenswissenschaften.

GraFunkL integriert Graphen als funktionale Schicht in UVC‐LEDs Graphen besitzt geringe Schichtwiderstände und hohe Transparenz im UVC‐Bereich und ermöglicht damit einen disruptiven Ansatz für effiziente UVC‐LEDs. In Standardbauweise fungiert es als transparente Stromverteilungsschicht und ermöglicht so einen industriekompatiblen Ansatz. In Flip‐Chip Geometrie reduziert es den Übergangswiderstand zwischen Al‐Spiegeln und p‐AlGaN, um Bauelemente mit geringen Einsatzspannungen und hohem Wirkungsgrad zu realisieren.

 

Weitere Maßnahmen mit laufender Einreichungsfrist finden Sie hier.